Prostitution war in der DDR mit Inkrafttreten des Strafgesetzbuches StGB ab illegal und wurde daraufhin nur noch im Verborgenen praktiziert. Innerhalb der DDR kreuzten insbesondere sexual- gesundheits- arbeits- und sicherheitspolitische Ziele den Bereich Prostitution. Steffi Brüning hat zu diesem Thema im Rahmen ihrer Dissertation geforscht und gibt an dieser Stelle einen kurzen Einblick in staatliche Kontrollmöglichkeiten und den daraus resultierenden Alltag für Prostituierte anhand des Falls der Zeitzeugin Klara S. Die SED sah es als sexualpolitisches Problem, wenn Frauen Prostitution ausübten bzw. Auch wenn es während des Bestehens der DDR zu sexualpolitischen Liberalisierungen kam, verblieb die SED in konservativen Denkmustern. Sexualität in der deutschen Geschichte des Jahrhunderts, München ; McLellan, Josie: Love in the Time of Communism. Intimacy and Sexuality in the GDR, Cambridge Aktive Sexualität war bis Teil männlicher, nicht weiblicher Sexualität. Die SED unterstellte Frauen eine gewisse sexuelle Passivität, Naivität und Unschuld. So erfuhren Frauen in der DDR bis aus sexueller Ratgeberliteratur, dass Sex für sie vermeintlich an Liebe gekoppelt und eine aktive Sexualität für Frauen nicht so wichtig sei. Die heterosexuelle monogame Ehe galt bis zum Ende der DDR als das anzustrebende Ideal für Männer und Frauen. Sexualwissenschaftler betonten jedoch stets, dass dieses Ideal mitnichten einem konservativen Familienbild entspreche, sondern nur in einer klassischen Ehe die höchste Form der Verschmelzung zweier Menschen zu einer Einheit stattfinden könne. Fragen des Reifealters — dargestellt für junge Leser, Berlin Ost ; Schnabl, Siegfried: Mann und Frau intim, Diese gesundheitspolitische Ebene war insbesondere für sexuell freizügige Frauen, Prostituierte und Homosexuelle gefährlich. Im Jahr trat die Verordnung zur Bekämpfung und Verhütung von Geschlechtskrankheiten in Kraft, die bis den Umgang mit vermeintlich Geschlechtskranken regelte. FebruarGesetzblatt der DDR II, S. Ein Beispiel dafür ist Klara S. Auch Englisch lernte die Tochter von der Mutter. Nachdem Klara S. Besonders gerne besuchte sie den Rostocker Internationalen Klub der Seeleute. Hierzu gehörte der Klub, der täglich zu Tanzveranstaltungen lud. Ab erhielten zugelassene Frauen sogenannte Hausausweise. Klara S. Dieser Bereich der Stadtverwaltung kontrollierte fortan, ob die Frauen geregelte Arbeitsverhältnisse nachweisen konnten. Eine Untersuchung am Beispiel der Städte Rostock, Berlin und Leipzig, noch nicht veröffentlicht, Rostock ; Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR [BStU], MfS Bezirksverwaltung Rostock, Abt. Da Klara S. Vor allem in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit MfS ist überliefert, dass Klara S. Im Interview vermied sie das Wort Prostitution, weil dieser Begriff für sie an Bordelle, Zuhälterei und Zwang gekoppelt ist — eben dieses Konzept von Prostitution wurde durch die SED kommuniziert und als Problem des Westens definiert. Die Seeleute kamen und gingen, für Klara S. Durch diese Kontakte verdiente sie zudem Geld. Sie wurde durch die ausländischen Kontakte zu einer privilegierten Frau, die westliche Kleidung trug, im Besitz begehrter fremder Währung war und oft mit wechselnden Männern gesehen wurde. Vielleicht deswegen gab eine Nachbarin dem Abschnittsbevollmächtigten ABVeinem Funktionsträger der Volkspolizei, einen Hinweis über das normbrechende Verhalten von Klara S. Im Jahr suchte der ABV Klara S. Die Verordnung von regelte, dass geschlechtskranke Personen, die sich einer ambulanten sowie einer stationären Behandlung verweigert hatten, in die GKA eingewiesen werden sollten. Für vermeintlich sexuell-freizügige Personen galt, dass sie im Krankheitsfall eingewiesen werden konnten, auch wenn nur der Prostituierte In Der Stasi Dokumente bestand, dass sie sich einer regulären Behandlung verweigern würden. Zwar galt seitdass Prostituierte In Der Stasi Dokumente Volkspolizei Personen nicht mehr eigenmächtig in die GKA bringen durfte, sondern das medizinische Personal dafür zuständig war. Nur im Falle körperlicher Bedrohung hätten Volkspolizisten Amtshilfe leisten dürfen. In der Praxis jedoch dehnte bzw. Die geschlossene Venerologische Station in der Poliklinik Mitte in Halle Saale —, Halle Saale ; Dies. Geschlossene Venerologische Stationen in der DDR, Berlin
Ein Beispiel dafür ist Klara S. Ein Beispiel sind die X. Viele Fälle, die sie vorstellt, sind in den Archiven nur bruchstückhaft überliefert — wie sie ausgingen, bleibt offen. Fortan galt die sogenannte Asozialität als Straftat. Prostitution gehörte zu den Phänomenen, die es im Sozialismus eigentlich nicht geben durfte.
Service Menü
Dazu gehörte auch, sich. Die Interviews zeugen auch davon, dass die Frauen mitunter Beziehungen mit den Männern eingingen, die sie im Auftrag der Stasi trafen, und. Die Sichtung von MfS-Unterlagen von etwa Personen (S. 25) und die Analyse weiterer Stasi-Akten zeigen, wie die Staatssicherheit. Frauen aus Halle lesen:»beide sind keine Prostituierten, sondern das, was die Stasi Akten der Staatssicherheit, in: Das Gesundheitswesen, Jg. (), H. Studien in der Stasi-Unterlagenbehörde bringen immer wieder neue Erkentnisse über die Arbeit des DDR-Geheimdienstes.Weise, zum Beispiel durch Betteln oder Glücksspiel, Geld verdienten. Es wurde versucht, Prostituierte durch Agitation bzw. Berlin war als Haupt- und Grenzstadt wichtig, allein schon durch die Dichte an Bars und Interhotels. Die Arbeit wird erscheinen. Prostitution war in der DDR mit Inkrafttreten des Strafgesetzbuches StGB ab illegal und wurde daraufhin nur noch im Verborgenen praktiziert. Auch das wollte geübt sein, es sollte nichts schiefgehen. Steffi Brüning hat an den Universitäten Greifswald und Rostock Geschichte und Politikwissenschaften studiert. Zuhälterei ist wesentlich komplexer gewesen, als es üblicherweise vermittelt wird. Wenn ich jetzt Nein sage, kann es mit mir beruflich und privat nur noch bergab gehen. In der Volksarmee bissen Stasiwerber besonders häufig auf Granit. Besonders gerne besuchte sie den Rostocker Internationalen Klub der Seeleute. Freier war im Vergleich zur Bundesrepublik deutlich geringer. Und er ist der einzige, der seine Untaten mit dem Leben bezahlt, durch Suizid, während der mörderische König Herodes, der skrupellose Hohepriester Kaiphas und Pontius Pilatus als Statthalter einer Besatzungsmacht straffrei davonkommen. Steffi Brüning gelingt es so, die Widersprüchlichkeit des Prostitutionsregimes in der DDR darzustellen: Einerseits bestand eine Ächtung und Stigmatisierung der Prostitution zu Lasten der Frauen, andererseits war die Prostitution ein integraler Bestandteil der DDR-Alltagsnormalität. In Leipzig war die Messe eine Kontaktbörse. Q Clio-online Rubriken Mediadaten AGB Datenschutz Impressum Abonnement Spenden VG Wort Chancen Stipendien Stellen Wohnungen Studiengänge Forum Diskussionen Forschungsberichte Miszellen Nachrichten Projekte Web News Rezensionen Digital Media Ausstellungsrezensionen Buchrezensionen Webrezensionen Review-Symposia Termine Tagungsberichte Zeitschriften Podcast Suchen. DE EN. So schilderte der Leipziger Dieter Veit einen Anwerbeversuch der Stasi, den er ablehnte — für ihn der Beginn eines langen Leidenswegs durch DDR-Gefängnisse. Kategorien : Kultur DDR Gesellschaft DDR Recht DDR Wirtschaft DDR Staatssicherheit DDR Prostitution Deutschland. Prostitution ist ein in Politik und Wissenschaft umkämpftes und polarisierendes Terrain. Das waren oft Diplomaten, Journalisten, Unternehmer. Patriarchale Moralvorstellungen aus biblischer Zeit markieren den Ausgangspunkt einer Entwicklung, die Frauen systematisch aus der Musikkultur ausgeschlossen hat — sofern man allein der Geschichtsschreibung glaubt. Redaktion: hsk. Die Bedeutung von — geteiltem — Wissen haben auch die Ereignisse des Jahres wieder einmal gezeigt. Beide Akteure versuchten, Frauen als Inoffizielle Mitarbeiterinnen IM zu nutzen und sie im Sinne der sicherheitspolitischen Ebene einzusetzen. Das ist alles erfunden. Navigationsmenü Meine Werkzeuge Nicht angemeldet Diskussionsseite Beiträge Benutzerkonto erstellen Anmelden. Brotkrümelnavigation Pfadnavigation Themen Geschichte Deutsche Teilung Stasi Akteure "Neinsager". Auch wurde geschult, wie man aus Personen Informationen rauskriegt. In diesem nicht-öffentlichen und unsichtbaren Milieu mussten die Frauen zusammenhalten und mit anderen Personen zusammenarbeiten. Beteiligt waren neben der Staatssicherheit und der Polizei auch das Ministerium des Inneren, die Generalstaatsanwaltschaft und Gerichte, die eigens dafür eingerichtet wurden. Prostituierte in der DDR gingen nicht zur Polizei, wenn sie vom Freier kein Geld erhalten oder sogar physische Gewalt erlebt hatten. Rezensiert für H-Soz-Kult von.